Bis zu 3,4 Prozent der Autofahrten könnten durch wirksame politische Maßnahmen auf die Kombination von Fahrrad und öffentlichem Verkehr verlagert werden. Dies geht aus einer Datenanalyse des KiM Netherlands Institute for Transport Policy Research (KiM) hervor. Die Kombination von Fahrrad und Bahn hat bei weitem das größte Potenzial.
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Gesellschaftlich ist eine Verlagerung vom Auto auf die Kombination von Fahrrad und OV wünschenswert, um Ziele in Bezug auf Zugänglichkeit, Klima, Luftqualität und Gesundheit zu erreichen. Das Memo Modal shift from car to bicycle-ov combination von KiM bietet einen Einblick in das Potenzial dieser Verlagerung auf der Grundlage von Daten aus dem Netherlands Mobility Panel 2016-2018. Die Forscher wählten anhand von neun Kriterien die Autofahrten aus, die für eine Verlagerung auf das Fahrrad in Frage kommen. Zum Beispiel darf die Reisezeit nicht mehr als 1,5 Mal länger sein als mit dem Auto, es muss eine Alternative zum Auto verfügbar sein und der Autofahrer muss gesund genug sein, um zu Fuß zu gehen und Rad zu fahren.
Verlagerungspotenzial
Das maximale Verlagerungspotenzial vom Auto auf das Fahrrad beträgt 3,4 % der Fahrten und 7,8 % der zurückgelegten Strecke – die Kombination Fahrrad und Auto ist attraktiv, um die etwas längeren Autofahrten von durchschnittlich 33-41 km zu ersetzen. Diese Verlagerung würde die Zahl der derzeit mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege fast verdoppeln.
Das tatsächliche Verlagerungspotenzial ist wahrscheinlich geringer, beispielsweise weil die Menschen das Auto als selbstverständlich ansehen, die Reisekosten mit dem Auto zu hoch sind und die Wachstumschancen für die Fahrrad-OV-Kombination begrenzt sein könnten.
Die Analyse zeigt außerdem, dass die Fahrzeit und die Entfernung zu Bahnhöfen und Haltestellen wichtige Faktoren sind, mit denen die Verlagerung beeinflusst werden kann. Eine Verkürzung der Reisezeit, mehr Komfort, damit die Menschen eine längere Reisezeit in Kauf nehmen, und die Erleichterung der Nutzung von E-Bikes können daher wirksame politische Maßnahmen sein, um die Kombination aus Fahrrad und ÖPNV zu fördern.
Fahrrad und Bahn
Die Kombination von Fahrrad und Bahn hat bei weitem das größte Potenzial, 80-90 % der ersatzfähigen Fahrten würden hierher verlagert. Die Kombination Fahrrad und Bus, Straßenbahn und/oder U-Bahn hat weniger Potenzial.
Ein großer Teil der Autofahrten, die für eine Verlagerung auf das Fahrrad in Frage kämen, sind Fahrten in der morgendlichen oder abendlichen Hauptverkehrszeit, wenn auch der öffentliche Verkehr ausgelastet ist. Die Politik sollte nicht nur die Kombination von Fahrrad und ÖPNV fördern, sondern auch Fahrten außerhalb der Hauptverkehrszeiten unterstützen.
Politik
Neben der Förderung der Kombination von Fahrrad und ÖPNV, z. B. durch Verkürzung der Fußwege zwischen Fahrradabstellplätzen und Bahnhöfen, sollte sich die Politik darauf konzentrieren, die derzeitigen ÖPNV-Nutzer zu halten und auf Momente zu reagieren, in denen ein Umstieg wahrscheinlicher ist, z. B. bei einem Umzug oder Arbeitsplatzwechsel. Auch die Arbeitgeber könnten bei der Schaffung von Anreizen eine Rolle spielen, denn mehr als die Hälfte der für eine Verkehrsverlagerung in Frage kommenden Fahrten sind Pendlerfahrten.