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Die Nutzung der Fahrradknotenpunkte

Von den 14,6 Millionen Niederländern im Alter von 16 Jahren und älter im Jahr 2021 fahren 76 % manchmal zum Vergnügen Rad: 11,1 Millionen Menschen.

Von dieser Gruppe nutzen 54 % Fahrradknotenpunkte: 6 Millionen Niederländer.

https://www.fietsplatform.nl/2024/05/07/25-jaar-fietsknooppunten-nederland/

25 JAHRE FAHRRADKNOTENPUNKTE IN DEN NIEDERLANDEN

Jeder kennt sie: die weißen Routenschilder mit den grünen Zahlen. Kein Wunder, denn anno 2024 gibt es in den Niederlanden rund 9.500 Radverkehrsknotenpunkte. Das ganze Land ist mit einem verzweigten Radwegenetz überzogen, auf dem man von Knotenpunkt zu Knotenpunkt radelt. Im Jahr 1999 – also vor genau 25 Jahren – war Midden-Limburg die erste niederländische Region, die das Radfahren an Knotenpunkten eingeführt hat. Fietsplatform trug zu einer einheitlichen Einführung im ganzen Land bei und überwachte die Qualität. Anlässlich des Jubiläums der Fahrradknotenpunkte in den Niederlanden werfen wir einen Blick zurück, aber natürlich auch nach vorne!

Start in Belgisch-Limburg
Die Idee der Beschilderung von Knotenpunktroutennetzen wurde in Belgisch-Limburg geboren. Der Bergbauingenieur Hugo Bollen erfindet Anfang der 1990er Jahre ein Beschilderungssystem, das es Radfahrern ermöglicht, schöne Wege und Straßen zu finden. Man radelt nicht von Ort zu Ort, sondern von Nummer zu Nummer. So kann man Radfahrern auch in abgelegenen Gegenden den Weg weisen. Das erste Radroutennetz ‚Kempen und Maasland‘ wurde 1995 Wirklichkeit. Die Flexibilität des Systems und die Einfachheit der Beschilderung sind besonders reizvoll.

Wie es funktioniert
Die Kreuzungsnetze sind eine sorgfältige Auswahl aus dem riesigen Angebot an Wegen und Straßen. Innerhalb dieser Netzwerke können Sie nach eigenem Ermessen eine maßgeschneiderte Radtour zusammenstellen. Oder Sie wählen eine thematisch „vorprogrammierte“ Knotenpunktroute. Sie radeln dann von Knotenpunkt zu Knotenpunkt. An einem Kreuzungspunkt kreuzen sich mehrere Routen. Jeder Knotenpunkt hat eine Nummer und oft auch eine Informationstafel. Die Routen zwischen zwei Knotenpunkten sind in zwei Richtungen mit weiß-grünen Schildern mit Pfeilen und der nächsten Knotenpunktnummer ausgeschildert.

Die Idee setzt sich durch
Nach dem ersten Netz im Jahr 1995 folgen andere flämische Regionen bald diesem Beispiel. Der Erfolg und die Erkenntnis, dass sich die Investitionen dank der Ausgaben der Radfahrer schnell amortisieren, locken die Politiker. In den folgenden Jahren werden die Radwegenetze in ganz Flandern ausgebaut.

Die Niederlande folgen
In der Zwischenzeit, 1999, überqueren die Knotenpunkte von Belgien aus die niederländische Grenze. Mit dem ersten in der Region Mittellimburg. Am 9. Mai findet die offizielle Eröffnung in Ohé en Laak statt. Weitere Regionen in Limburg und Nordbrabant folgen. Danach werden die Knotenpunkte über das ganze Land verteilt, auch auf der Watteninsel Texel. Dronten, Zeewolde und Lelystad werden 2014 mit ihren Netzen die landesweite Abdeckung vervollständigen.

„Dass die Einführung von Radverkehrsknotenpunkten in den Niederlanden in Hart van Limburg begann, ist eine großartige Sache. Viele niederländische Regionen haben damals gezögert, aber die Region Midden-Limburg hat den Schritt gewagt und den Radverkehr an Knotenpunkten eingeführt. Und schauen Sie sich jetzt den großen Erfolg an. Unser Routebureau Noord- en Midden-Limburg sorgt dafür, dass das Netz hier blitzsauber ist – die Grundlage für viele zufriedene Radfahrer. Gemeinsam mit der Landelijk Fietsplatform setzen wir alles daran, dass die Radfahrer Nederland Fietsland dauerhaft genießen können.“

Giel Polman, Direktor Limburg Marketing und Routebureau Noord- en Midden-Limburg

Fietsplatform als Systembetreiber
Als unabhängige nationale Koordinierungsstelle für den Freizeitradverkehr setzt sich die Fietsplatform mit Nachdruck für eine gute Verbindung der Netze und eine einheitliche Umsetzung bei der Einführung ein. Wir verstehen uns als „Systemmanager“ für die nationale Radroutenstruktur. Am 23. Juni 1999 organisieren wir ein Plattformtreffen und eine Fahrradtour in Thorn, um uns mit dem System vertraut zu machen. In den folgenden Jahren verfassen wir mehrere Ratgeber als Handreichung für Regionen zum Aufbau eines Netzes.

„Mit unserer beratenden Funktion haben wir dazu beigetragen, dass ein beeindruckendes bundesweites Netz mit hoher Wertschätzung und intensiver Nutzung durch Radfahrer entstanden ist. Und auch jetzt arbeiten wir daran, diesen Erfolg zu erhalten und fortzusetzen. Dies tun wir in Zusammenarbeit mit den Regionen und mit Hilfe verschiedener nationaler Qualitätsmanagement-Instrumente: von der Routendatenbank über die Meldestelle bis zum Qualitätsmonitor. Derzeit bereiten wir das beratende Memorandum ‚Qualitätsrahmen für Radroutennetze‘ vor, das sich auf die Qualität der Routen im weitesten Sinne konzentriert, einschließlich der Infrastruktur. Was wird benötigt, um das Radfahren auf den Routennetzen sicher und attraktiv zu halten?“

Eric Nijland, Direktor der Fietsplatform

Die Nutzung von Radverkehrsknotenpunkten

Von den 14,6 Millionen Niederländern ab 16 Jahren im Jahr 2021 fahren 76 % gelegentlich mit dem Fahrrad zum Vergnügen: 11,1 Millionen Menschen. Von dieser Gruppe nutzen 54 % Fahrradkreuzungen: das sind 6 Millionen Niederländer.
Quelle: Kien Research, Radurlaub und Radreisen 2021 ; Basis: Niederländer ab 16 Jahren

Synchronisierung mit den LF-Routen

Die Knotenpunktnetze entwickeln sich parallel zu den bestehenden Fernradwegen, den LF-Routen. Knotenpunktrouten eignen sich besonders für Tagesausflüge, LF-Routen für den Radurlaub. Knotenpunktrouten ersetzen die ausgeschilderten Rundtouren mit den bekannten sechseckigen Schildern; Tagesausflugsradler können diesen Themenrouten nun über die Knotenpunktbeschilderung folgen.

Fernradler schätzen eine eigene Beschilderung, wenn sie einer langen Durchgangsroute folgen. Die LF-Routen bleiben daher erhalten. Allerdings wird das ursprüngliche LF-Netz auf eine ausgewählte Anzahl von LF-Routen reduziert. Um die Beschilderung übersichtlich zu halten und Wartungskosten zu sparen, werden seit 2009 Knotenpunktrouten und LF-Routen synchronisiert. Seitdem verläuft eine LF-Route immer über das Knotenpunktsystem. Außerdem hängen Knotenpunkt- und LF-Schilder übereinander an einem Mast. So kann ein Fernradler auch leicht von der Durchgangsroute abweichen.

Auf den ersten Blick ein ganzes

Auf den ersten Blick sehen die Radverkehrsknotenpunkte wie ein großes nationales Netz aus. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um 37 regionale Netze mit unterschiedlichen Verwaltern, darunter 18 provinziale oder regionale Routenagenturen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Pflege der Routennetze und der Beschilderung. Bei der Entwicklung der regionalen Knotenpunktnetze verfolgten die Provinzen unterschiedliche Ansätze. Einige Provinzen überließen die Entwicklung den Regionen oder Gemeinden, andere nahmen die Dinge selbst in die Hand. Dies erklärt die unterschiedliche Größe der Radroutennetze.

Das Angebot

In den Niederlanden gibt es insgesamt 34.500 Kilometer Radwegenetz und 9.400 Radverkehrsknotenpunkte. Das entspricht 2,7 Knotenpunkten pro 10 Kilometer Netz. Etwa ein Drittel der Wege und Straßen außerhalb der Zentren sind in das Radwegenetz einbezogen. Insgesamt gibt es in unserem Land 37 regionale Radroutennetze. Die Hälfte der Provinzen verfügt über ein einziges Radroutennetz für die gesamte Provinz; in den übrigen Provinzen variiert die Anzahl der Radroutennetze: von zwei in Limburg bis 12 in Südholland.
Quelle: Fietsplatform, Nationale Routendatenbank, 2022

Entwicklungen

Auch wenn die Niederlande seit langem mit Knotenpunkten überzogen sind, steht die Entwicklung nicht still. Die Netze sind nicht statisch. Es kommen neue Wege und Straßen hinzu. Gewerbegebiete und Wohngebiete entwickeln sich weiter. Auch das Radfahren selbst verändert sich enorm: Wir fahren mehr, weiter und länger mit dem Rad. Das erfordert Aufmerksamkeit, um das Radfahren sicher und attraktiv zu halten. Im Durchschnitt muss ein Radwegenetz nach 10 Jahren der Nutzung komplett überholt werden. Utrecht bereitet jetzt eine groß angelegte Überholung vor. Zuvor wurden bereits andere Netze überholt, wobei Friesland eines der ersten war.

Weitere Entwicklung der LF-Routen

Auch bei den LF-Strecken gab es keinen Stillstand. Der flächendeckende Ausbau der regionalen Knotenpunktnetze war ein natürlicher Zeitpunkt, um das veraltete LF-Netz in Angriff zu nehmen. Der Schwerpunkt lag dabei auf Qualität, Sicherheit, Service und Komfort für die spezielle Zielgruppe der Fernradfahrer. Vier LF-Routen „neuen Stils“ wurden seitdem fertiggestellt: LF Maasroute, LF Zuiderzeerroute, LF Kustroute und LF Waterlinieroute. Parallel dazu wurden LF-Routen instand gesetzt. Darüber hinaus gibt es noch sechs ‚alte‘ LF-Routen. Wir untersuchen die Möglichkeiten für eine weitere Entwicklung.

Ein Blick in die Zukunft

Die Niederlande sind ein echtes Fahrradland. Das Fahrrad ist ein ideales Fortbewegungsmittel, um in der Freizeit in der Natur unterwegs zu sein. Das Freizeitradeln liegt in unserer Natur und ist unsere Natur. In der Perspektive ‚Die Fahrradlandschaft im Jahr 2030‘ geben wir einen Einblick, wie wir uns die Zukunft des besten Fahrradlandes der Welt vorstellen, welche Chancen und Gefahren es gibt. Welche klimatischen und gesundheitlichen Herausforderungen auf uns zukommen und was zu tun ist. Zweifellos werden die Radverkehrsknotenpunkte auch in Zukunft ihren Mehrwert bieten. Auf zum nächsten Jubiläum!

In den Niederlanden halten wir alle die Möglichkeiten des Radfahrens für selbstverständlich. Das ist es aber nicht. In der Tat: Es gibt noch viel zu tun! Wie die jüngsten Zahlen der CBS zeigen, ist die Zahl der tödlichen Fahrradunfälle das vierte Jahr in Folge hoch. Um das Radfahren sicher und attraktiv zu halten, müssen wir etwas unternehmen. Anfang 2023 haben wir bereits unsere Aktionsagenda mit 16 konkreten Punkten vorgestellt, an denen wir arbeiten wollen. Einer davon sind die Qualitätsstandards. Es ist wichtig, dass das Routenangebot qualitativ hochwertig bleibt und mit der Zeit und der räumlichen Entwicklung mitgeht.“

Marina van Dijk, Cycling Platform | Interessen und politische Interessenvertretung

Kommentare:

Ich erinnere mich, wie ich als Student an einem sonnigen Tag mein Fahrrad nahm und dorthin fuhr, wohin ich wollte, auf halber Strecke ein (eingepacktes) Mittagessen einnahm und dann den Weg zurück nach Hause fand, indem ich einfach den speziellen Fahrradschildern folgte (das war noch vor Smartphones). Das Netz ist so gut ausgebaut, dass ich mich nie verfahren habe.

Ich entdeckte sie bei der Planung einer Radreise in den Niederlanden. Meine anfängliche Verwirrung wandelte sich zu der Erkenntnis, was für ein einfaches und doch cleveres System es ist!